Buch: Runen in Eurasien

Autor:

Çağıl Çayır

Titel:

Runen in Eurasien

Untertitel:

Über die apokalyptische Spirale zum Vergleich der türkischen und „germanischen“ Schrift.

Ergänzung:

Mit einem Vorwort von Prof. Prof. h. c. mult. Dr. Dr. h. c. Heinrich Beck.

Verlag:

Eigenverlag

Erscheinungsort:

Pulheim

Jahr:

2022

Auflage:

Erste Druckauflage

Kommentar:

Ursprünglich „Runen“ in Asien und Europa? Eine wissenschaftsgeschichtliche Untersuchung zur Erforschung der Frage nach dem historischen Zusammenhang zwischen alttürkischer Schrift und Runen, Bachelorarbeit, Universität zu Köln 2018 – Erstveröffentlichung online, Kölner Universitäts-Publikationsserver 2019.


Zusammenfassung:

Die Studie widerlegt den fatalen Irrglauben der Fremdheit der Völker und Schriften. Zugleich offenbart sich eine apokalyptische Spirale hin zu ihrer Wiedervereinigung. Somit eröffnet sich ein ebenso vielversprechendes wie umwälzendes Forschungsfeld. Der erste Teil erhellt, dass die Menschen im Mittelalter an ihre Verwandtschaft und türkische Herkunft der Runen glaubten. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken im Jahr 1453 barbarisierte die kirchliche Kriegspropaganda sie jedoch mit dem Rückgriff auf antike Quellen und führte das Konzept von Europa als »Festung« sowie den Germanenmythos als Kampfbegriff ein. Die Verherrlichung der Germanen weckte wiederum das Interesse an Runen in Skandinavien. Entgegen dem klassischen Gotizismus polarisierte bald der Rudbeckianismus die Forschung, indem er Runen zum Vorbild aller Alphabete erhob und ihre Erfindung in Schweden behauptete. Dagegen erinnerte die Entdeckung von Runen in Sibirien im 18. Jahrhundert die Gelehrten wieder an die mittelalterlichen Einwanderungssagen. Die Mehrheit der Forschenden, v. a. W. C. Grimm, bezogen die sibirischen Inschriften in die Runenforschung mit ein. Jedoch umging L. Wimmer die dahingehenden Diskurse, indem er entsprechende Funde verleugnete. Der zweite Teil beleuchtet, dass V. Thomsen die sibirischen »Runen« als Alttürkisch entzifferte, aber ihre zufällige Ähnlichkeit mit Runen vermutete. Seine Vermutung wurde dann ohne Überprüfung zur Tatsache erklärt und die Schriften voneinander ferngehalten. Dennoch beflügelte die Enthüllung der türkischen Geschichte den Selbstfindungsprozess in der Türkei. Daran nahmen sich die Nationalsozialisten in Deutschland ein Vorbild, doch missachteten die alttürkische Schrift und pervertierten die Runen zum Symbol ihrer Germanenideologie. Danach erreichte die Runologie erst um die Jahrtausendwende ein neues Stadium. Nunmehr tritt die Frage nach dem historischen Zusammenhang zwischen der alttürkischen Schrift und Runen erneut und unausweichlich vor uns.

Presse:

Die Ähnlichkeiten zwischen germanischen und alttürkischen Runen sind verblüffend. In der Wissenschaft wurden sie lange vernachlässigt. Ein Turkologie-Student versucht, eine alte Diskussion neu zu entfachen.

Dr. Uwe Ebbinghaus: Das Geheimnis der alttürkischen Runen (Neues von den Germanen 7), Frankfurter Allgemeine Zeitung, FAZ.NET, 22.08.2019.

Rezension:

Amazon-Kunde: Eine bahnbrechende Reise durch die Runen- und Kulturgeschichte Eurasiens, Amazon, Deutschland, 22. April 2024.

Rezeption:

Übersetzungen:

Runes in Eurasia: On the Scholarly History of Comparing Turkic and Germanic Runic Traditions (Independently published: Pulheim 2025).

“Cermen” Runik Yazısının Türk Kökeni: Batı’da Runik Yazının Kökeni Üzerine Tartışmalar (Kaynak Yayınları: İstanbul 2023).